April 2023
Köpfe zusammenstecken in Mainz
Wie letztes Jahr schon haben wir uns auch diesen April in Mainz getroffen. Während möhrchen, tilla und Flora an einem möglichen Selbstverständnis der schon-unterwegs-gewesenen arbeiteten, hatten einige Interessierte die Möglichkeit sich digital bei einem Pott Filterkaffee in der Bretzenheimer Bäckerei kennenzulernen, zu vernetzen und alle Fragen loszuwerden, die zur Fahrtenstaffel bisher aufkamen. ihr könnt euch auf einige schöne Aktionen freuen, die geplant sind!
Susi hat uns die schönsten Ecken der Gegend gezeigt und den Abend konnten wir mit Musik und HalliGalli aufklingen lassen.
Ihr wollt bei der nächsten Fahrt dabei sein? Dann schreibt uns!
Januar 2023
Kultur, Kälte und Körperpflege
In Delphi gab es, wie zu erwarten, außerordentlich viel Interessantes zu sehen: Katzen (sehr knuffelig), Berge, in einiger Entfernung das Meer und viele, viele sehr alte Steine. Nicht zu vergessen sind natürlich auch die antiken Opfergaben, welche zu großen Teilen im archäologischen Museum ausgestellt werden.
Von Delphi aus begaben Stella, Möhrchen und Hanna sich nach Norden in Richtung der Thermopylen. Dabei ging es bei Minusgraden und Schnee über die Berge, was uns die heißen Quellen am Ende dieses Abschnittes besonders schmackhaft machte. Dem war der faule-Eier-Geruch des Wasser dezent abträglich, nichtsdestotrotz erfreuten wir uns am warmen Wasser.
Von den Thermopylen ging es nach Lamía, von wo wir unsere erste Fahrt mit einer der wenigen Zugverbindungen Griechenlands starteten. Wenige Stunden später fanden wir uns in Athen wieder - und konnten uns sogleich auf weitere altehrwürdige Gemäuer, Museen und Ausgrabungsstätten freuen. Jedoch, wie wir bereits in Corfu gelernt hatten, gilt allseits: "This is an archeological site, you cannot eat here!" Also, sehr verehrte Freunde der antiken Hinterlassenschaften: verspeist eure Blätterteiggebäcke gefälligst woanders!
Dezember/Januar
Unter Olivenhainen wandelnd auf wichtiger Eismission
Gut genährt vom ausgiebigen Weihnachtsschmaus brachen wir nach Weihnachten Richtung Korfu auf. Als wir versuchten, im Hafen von Lefkimmi dann eine Karte für den CorfuTrail zu kaufen, hörten wir das erste Mal den einen Satz, der uns noch 2 Wochen lang begleiten sollte: "It's not the season!" Nun ja, also griffen wir auf Komoot als altbewährtes Navigationsmittel zurück und machten uns von Lefkimmi auf gen Agios Georgios. Gesegnet durch sehr viel Sonnenschein genossen wir unsere ersten Tage auf dem Corfu Trail mit im Meer baden, durch Olivenhaine wandern und Singen am Lagerfeuer. Das neue Jahr leiteten wir mit einer Roverwache ein, bei der wir das vergangene Jahr für uns und gemeinsam reflektierten und allseits beliebte Neujahrsbräuche, wie das Ü-Ei-Orakel und Wachsgießen gaben im Anschluss dem Fest noch den nötigen Pepp. Richtig reingerutscht sind wir dann allerdings erst am Tag danach, als der Abstieg vom Hügel unserer Neujahrsbleibe sich als wahre Herausforderung herausstellte. Warum steile Bergdörferstraßen aus besonders glatten Fliesen und Betonschrägen bestehen müssen, stellt uns auch im Nachhinein noch vor große Rätsel. Nachdem es jede von uns mindestens einmal auf den Hosenboden gepackt hatte, waren wir aber auch schon wieder in sichererem Terrain und ließen uns die Sonne auf den Pelz scheinen. Da wir auf dem Festland immer mal wieder morgens im gefrorenen Tarp aufgewacht waren, fühlten wir uns durch die beinahe sommerlichen Temperaturen auf Corfu fast wie im Urlaub und ein Urlaub möchte schließlich genossen werden. Schnell wurde klar: ein erfrischendes Speiseeis muss her, um das Sommerfeeling komplett zu machen. Doch erschreckenderweise holten uns hier die Worte der netten Kartenverkäuferin ein, denn anscheinend ist Eiskonsum in Wintermonaten kein Korfu-typisches Event. Es ist "not the season!", wohl weder für Karten, noch für Eis aus der Tiefkühltruhe. Ganz aufgeben wollten wir unsere Hoffnung auf den ersehnten kühlen Genuss aber auch nicht, weshalb unsere Einkaufstouren im Minimarkt oft vom ersten Blick in die Tiefkühltruhe geprägt waren, nur, um dort wieder einzig und allein Gemüse und Fleischklopse zu erspähen. Belohnt wurden wir für unsere Bemühungen doch tatsächlich auf unserer letzten Tagesetappe nach Agios Georgios, als wir an einem poshen Schuppen vorbeikamen, der das beste Eis Korfus (nach Angabe besagten Schuppens) anbot - und das sogar außerhalb der Saison! So gut gestärkt machten wir uns nach 8/9 Tagen wandern auf nach Sidari, zu den Großeltern einer Freundin von Hannah, die uns sehr herzlich für einige Tage aufnahmen. Nach etwas körperlicher Regeneration brachen wir vier schließlich nach Patras auf, wo sich unsere Wege vorzeitig trennen sollten: Hannah machte sich auf den Heimweg gen Deutschland, während Stella, Hanna und Möhrchen Richtung Osten fuhren. Nächster Stop: Delphi!
Dezember 2022
Mit Umwegen ans Ziel
Am einem kalten Novemberabend trafen wir, Hannah und Stella am Hauptbahnhof in München um in den warmen Süden zu starten. Das Stellte sich jedoch alles etwas schwieriger heraus als gedacht...
Bereits nach zwei verregneten Nächten und einer schlaflosen und kalten Sturmnacht, waren wir erstmal gezwungen im Hotel zu übernachten um unsere Sachen zu trocknen. Unsere eigentlichen Wanderpläne mussten wir auch wetterbedingt über den Haufen werfen, trotzdem gaben wir Kroatien nochmal eine Chanche und machtenn eine 4-tägige Hüttentour im Paklenica-Nationalpark. Kaum waren wir jedoch wieder unten setzte starker Wind und erster Schneefall in den Bergen ein. So beschlossen wir kurzerhand Kroatien und den Regen hinter uns zu lassen, Montenegro und Albanien erstmal zu überspringen und direkt nach Griechenland zu fahren.
Gesagt, gebucht! von Starigrad-Paklenica ging erst erst nach Zadar, dann nach Split und von dort 17 Stunden mit dem Bus nach Skopje, Nordmazedonien. Nach weiteren 4 Stunden Busfahrt hatten wir es endlich nach Thessalonki geschafft. Dort verbrachten wir die kommenden 10 Nächte, mal bei den griechischen Pfadis, unserem Tourguide oder in verschiedenen Hostels. Nachdem wir zu genüge die griechische Küche und die Kaffeespezialitäten gekostet und alle Kirchen von aussen und innen betrachtet hatten, sties Hanna zu uns. Erster Stop sollten die "schwebenden" Klöster von Meteora sein.
Von dort machten sich Hanna und Hannah zu Fuß auf Richtung Agios Georgios, während Stella auf Grund einer Verletzung eine kleine Pause in Ioannina einlegte. Dort landete auch am 19. Dezember Möhrchen. Zu viert verbrachten wir Weihnachten mit Wichteln, Plätzchen und gutem Essen in einer Hütte im Dorf Derviziania. Nun geht es zu viert erst richtig los, erster Stop: Korfu!
Oktober 2022
Probehajk
Vom 14.10. bis zum 16.10. trafen sich möhrchen, Hannah und Hanna zum Probehajk in Eisenach. Obwohl das Tarp zunächst mal im Finstern aufgebaut werden musste und wir feststellen mussten, dass der Kocher nicht so wollte wie wir (Dinge, die passieren, wenn man anstelle von Benzin Spiritus zu verwenden versucht), können wir die Aktion als Erfolg verbuchen, immerhin ist niemand nachts nass geworden.
Am Samstag besuchten wir die Drachenschlucht und drehten unsere Runde über die Hohe Sonne und den Großen Drachenstein, um uns anschließend am Burschenschaftsdenkmal wiederzufinden. In dessen Nähe verbrachten wir die zweite Nacht (diesmal konnten wir auch kochen, nachdem wir in mehreren Telefonaten herausgefunden hatten, wie der Kocher nun funktioniert).
Der Sonntag wurde gefüllt mit einer Menge Planerei und Routengebastel, bevor wir uns am Bahnhof voneinander verabschiedeten.
Noch sind wir nicht losgezogen! Wenn du dich uns noch anschließen möchtest oder Teil der nächsten Staffel werden möchtest, melde dich bei uns!
September 2022
Die eigentliche Geduldsprobe der Weltfahrt
Vom 23. - 25. September haben sich Hannah, Stella und Möhrchen nach vielen Telefonkonferenzen endlich wieder in echt getroffen, um die Fahrtenblusen zu nähen. Mit Nähmaschine, meterweise Stoff
und Nahtauftrenner haben wir uns an unser Projekt gewagt und nach einigem Grübeln und nur ganz wenig Verzweifeln konnten wir uns dann auch durch die kniffligen Abschnitte der Nähanleitung
kämpfen! Zwischendurch haben wir das Material der vergangenen Staffeln ausprobiert, Packlisten geschrieben und über unsere Erwartungen an die Weltfahrt geredet. Bevor es dann endlich losgehen
kann, steht dann nur noch unser Probehaik Mitte Oktober an.
Du hast noch Lust, im November mit uns los zu fahren? Oder, in den Monaten danach ein zu steigen und Teil der nächsten Staffel zu werden? Dann melde dich bei uns!
August 2022
Es geht weiter!
Die 6. Staffel steht in den Startlöchern! Anfang November soll es losgehen Richtung Osten. Möhrchen, Stella, Hanna und Hannah stecken mitten in der Planung ihrer Weltfahrt, sie wollen 4 bis 6 Monate unterwegs sein. Bevor es losgehen kann, muss noch viel geplant werden, außerdem steht noch ein Probehajk und das Nähen der Fahrtenblusen an. Du hast Lust mitzukommen oder dazuzustoßen? Dann schreibe eine Nachricht an crew@weltfahrtenstaffel.de !
Mai 2022
Komm zur Mai-Planerei!
Du hast Lust auf Aufbruch, auf Veränderung, auf Neubeginn und mal "was ganz anderes"?
Du willst Pfadfinderei (er-)leben, auf Fahrt gehen und die Welt sehen?
Du bist bald fertig mit Ausbildung/Studium/Schule und keinen Plan, wo es danach für dich hingehen soll?
Dann werde Teil der Weltfahrtenstaffel und komm zu unserem nächsten Treffen vom 20.-22.5 in Berlin!
Worum geht's bei der Weltfahrtenstaffel? Bündische FINTA* (Frauen, Inter-, Nichtbinäre, Trans-, und Agender-Menschen) zwischen 18 und 28, zwei Gitarren, eine Kamera, ein Zelt, viele Wochen, viele Meilen unterwegs rund um die Welt. Das gemeinsame Ziel: aufbrechen, losziehen, sich für 4-12 Monate von allem Gewohnten verabschieden, um neue Länder zu Fuß zu erkunden.
Die nächste Staffel möchte im September diesen Jahres aufbrechen - du bist aber auch herzlich willkommen, wenn du erst später aufbrechen möchtest oder einfach nur mal reinschnuppern willst.
Wir (ehemaligen und interessierte) Weltfahrerinnen werden uns auf dem Treffen in einem entspannten und offenen Rahmen kennen lernen, Erfahrungen austauschen und die nächste(n) Staffel(n) planen und freuen uns auf eine Menge neuer Gesichter! Der Teilnahmebeitrag liegt bei 16€ für Essen+Unterkunft.
Bei Interesse schreibt doch gerne eine Nachricht an crew@weltfahrtenstaffel.de, wir freuen uns auf dich!
Februar 2022
Es gibt neue Staffelpläne!
Unser letztes Treffen am Wochenende vom 18. bis 20.Februar hat es einige ehemalige und zukünftige Weltfahrerinnen, die sich trotz Sturm nach Mainz durchschlagen konnten zusammengeführt, um endlich wieder beisammen zu sitzen, Fahrtenpläne zu schmieden und natürlich tilla und Adina wiederzusehen, die beide bestückt mit 1001 Erinnerungen aus der Schweiz und Frankreich heimgekehrt sind.
So haben wir frisch entwickelte Fotos herumgereicht, Walnußkuchen gespeißt und Brenzenbergs Bücherschränke unsicher gemacht.
Im Sommer soll die fünfte Staffel mit möhrchen und Stella starten, die unbedingt noch Begleitung suchen!
Die perfekte Gelegenheit, sich den beiden noch anzuschließen steht zum Beispiel bei unserem nächsten Treffen am ersten Maiwochenende.
Wir freuen uns schon!
Dezember 2021
Wo Fuchs und Hase Kaffee kochen...
Fast forward durch drei Jahreszeiten, von Küste zu Küste, von Metropole in die Pampa. Eine bewegte Zeit liegt hinter uns: Eine Woche wanderten wir durch den Les Calanques-Nationalpark, badeten im Mittelmeer, genossen malerische Sonnenuntergänge und großartige Begegnungen in einer urigen Jugendherberge. Wir saugten jeden Sonnenstrahl und die letzten Sommertage Mitte November in uns auf, malten das felsig-immergrüne Panorama und gönnten uns ein letztes Eis. Zum krönenden Abschluss dieser
famosen Zeit bescherte uns eine warmherzige Pfadifamilie einen köstlichen letzten Abend in Marseille, bevor sie uns mit wehenden
Taschentüchern und überhäuft mit leckerem Proviant wieder auf die Reise schickte.
Mit Bus und Bahn tingelten wir auf absurden Umwegen erst nach Bordeaux an der Atlantikküste, nur um dann einen Haken zu schlagen und irgendwo in der Dordogne zwischen Périgeux und Limoges auf einem einsamen Bahnhofsvorplatz frierend auf unseren Host zu warten. Als dieser dann in einem britischen Oldtimer Jaguar mit Lenkrad auf der rechten Seite vorfuhr, trauten wir unseren Augen nicht. Nach einer herzlichen Begrüßung ging es mit dem fancy Auto auf ins nächste Abenteuer: Für die folgenden vierzehn Tage wollten wir bei der sechsköpfigen Familie B. für Kost und Logis arbeiten. Das Anwesen aus rotem Stein lag völlig ab vom Schuss zwischen grünen Hügeln und herbstlich kahlen Wäldern. "Willkommen in Fialeix!" bellte uns Luna, die Border Collie Hündin und Wächterin der Ländereien, zur Begrüßung entgegen.
In den folgenden Tagen arbeiteten wir im Garten, versorgten die drei Esel und misteten aus, halfen mit den Hühnern und Ziegen, unterstützten im Haushalt, und bespaßten die vier Kinder zwischen 4 und 9 Jahren. Außerdem packen wir auf einer nahegelegenen Baustelle mit an, wo Adina einem alten Eisentor mit Goldfarbe zu neuem Glanz verhelfen konnte. Eines Morgens überraschte uns der erste Schnee mit all seiner Pracht auf den nun glitzernden Wiesen. Wow, eben noch Sommer am Mittelmeer, nun Winter im Périgord.
Nach zwei Wochen bei diesen lieben Menschen hatten wir nicht nur die beiden Hündinnen ins Herz geschlossen. Wieder unterwegs zu sein, fühlte sich gleichzeitig seltsam und vertraut an. Wir zogen weiter nach Saint-Étienne nahe Lyon, um die Vorweihnachtszeit etwas städtischer zu erleben. Unsere gemeinsame Zeit als fünfte Staffel neigt sich nun langsam dem Ende - aber die Weltfahrtenstaffel der bündischen Frauen wird auch 2022 weiter gehen! Vielleicht ja bald mit dir? Schreib uns an crew@weltfahrtenstaffel.de!
November 2021
Gap, Cassis, Fréjus, La Trayas, Saint Maximin-La Sainte Baume, Tourves, Marseille, Les Calanques.
Unsere Stationen der letzten Wochen geistern durch meinen Kopf. Wir haben so viel erlebt, im Inneren wie im Äußeren, dass es mir schwerfällt irgendwo anzufangen. Am vergangenen Wochenende konnten wir zwei spektakuläre Wandertouren im Nationalpark „Les Calanques“ bei Marseille unternehmen und uns dabei nicht sattsehen an den steilen weißen Klippen und dem türkisblauen Wasser zu ihren Füssen. Den brennend roten Sonnenteruntergang, der die nahen Inseln umfing und auch Marseille in goldenes Licht tauchte, werden wir wohl so schnell nicht vergessen. Diese atemberaubenden Naturerlebnisse waren selten geworden in den zurückliegenden Wochen voller Ortwechsel, Kleinstadttagen, Orientierungsbedarf, Pausen und Überlegungen. Zwar konnten wir nicht wie geplant mit unseren Rucksäcken die 200km des Grand Randonnee 51 bestreiten, da uns das Herbstwetter ordentlich heimsuchte, und der Mistral Winde und Regen schickte, die uns sehr deutlich klarmachten, dass auch hier im Süden inzwischen November geworden ist. So hüpften wir stattdessen von Stadt zu Kleinstadt, dank der Unterstützung vieler lieber Menschen und Pfadis mit einem Dach über dem Kopf und fröhlichem Austausch beim Abendessen. Auf diese Weise erlebten wir die Region anders, vielleicht alltäglicher und unvermittelter. Guter Käse und Baguette warteten auf uns, genau wie feines Olivenöl und Marseiller Seife. Wir machten unsere eigenen Erfahrungen mit dem Nah- und Regionalverkehr hier und kamen schließlich doch in Marseille an. Auf dem Weg dorthin begleitete uns das typische, verunsichernde „Auf das PCR-Testergebnis einer Person aus dem Nahumfeld warten“, und auf einmal war Covid wieder ganz nah. Uns wurde bewusst, wie viel Glück wir bisher gehabt hatten; auch damit diese Reise fortsetzen zu können. Das Herbstwetter und die immer kürzer werdenden Tage machen es uns einigermaßen schwierig, im „Großfahrtenmodus“ weiterzureisen und auf die Machbarkeit von Mehrtageswanderungen zu setzen. Deshalb haben wir entschieden, für die verbleibende Zeit nach Projekten und Höfen Ausschau zu halten, die sich über Unterstützung freuen. Vielleicht zieht es uns dafür noch nach Spanien, wer weiß. Die nächsten beiden Tage werden wir jedenfalls nochmal zwischen den steilen Klippen der Calanques verbringen. Falls ihr uns sucht: Wir sind gerade baden.
Oktober 2021
500 Trampkilometer zur Côte d'Azur
MARSEILLE prangt in dicken Filzstiftbuchstaben auf dem Pappschild in meiner linken Hand. Mit der rechten halte ich den Daumen raus. Wir stehen an einer Mautstelle, umgeben von hohen Bergrücken, auf denen sich das Herbstlaub bunt färbt. Die höheren Gipfel hängen noch in den Wolken, auf einigen liegt Puderzuckerschnee. Obwohl wir nun schon den dritten Tag nur auf Autobahnen und
Nationalstraßen rumstehen oder mitgenommen werden, beeindruckt mich die Landschaft: Zuerst die Weinhänge von Savoie und Chartreuse, dann das Belledonne-Massiv am Horizont, und die Route Napoleon, die sich durch die Berge schlängelte. Bevor wir zu unserem Tramp in den Süden aufbrachen, konnten wir uns für ein paar Tage bei einem Pfadi in Genf ausruhen. Sogar die Schweizer
Köstlichkeiten Raclette und Fondue wurden für uns aufgetischt. Danke für deine Gastfreundschaft, M.! Die letzte Woche auf dem Jurahöhenweg hatte uns herrlich warme Sonnentage in märchenhaften Tannenwäldern beschert. Die frostig kalten Nächte hingegen forderten all unsere Landstreicherinnenqualitäten für ein geschütztes Plätzchen. Der schönste Ort war sicherlich eine kleine Forstarbeitenden-Hütte mit Ofen, die uns eine Pfadifamilie aus dem Vallée du Joux offenbarte, an deren Tür wir geklopft hatten. Unser Tagespanorama krönte in diesen Tagen der raumgreifende Gipfel des Mont Blanc, der sich schneebedeckt über dem Genfer See erhob. Die letzten Etappen zwischen dem Vallée du Joux und dem See waren deutlich abgeschiedener als der vorherige Abschnitt des Höhenwegs. Zwar gab es auch dort zahlreiche Almen, die im Sommer auch müden Wanderenden Erfrischung boten, aber wir stiefelten nach dem Almabtrieb vorbei und trafen so weder Kühe noch die groß angekündigten Wölfe (darüber waren
wir auch ganz froh). Am letzten Abend genossen wir ein letztes Mal die wunderbare Sicht auf die Milchstraße und die vielen Sterne, während zu unseren Füßen schon die Lichter von Genf glitzerten. In der Stadt musste einiges von unserer Ausrüstung repariert werden, oder hatte sich nach der ersten Fahrt als unnötiger Balast entpuppt. Wir stürzten uns die Planung des nächsten Reisemonats und wählten den Grande Randonnée 51, auf dem wir von Cannes bis nach Marseille die Côte d'Azur entdecken wollen. Wir erhoffen uns milderes Wetter, da die ersten Herbststürme uns schon etwas zugesetzt haben. Am Abend des dritten Tramptags taucht vor uns unerwartet das Meer zwischen schroffen Felsen auf. In der kleinen Küstenstadt Cassis lassen wir den Tag mit einem Wein und der Brandung ausklingen.
Oktober 2021
Von verwunschenen Steigen, Alpenglühen und herzlichen Begegnungen
Während die Sonne hinter den bewaldeten Hügeln in meinem Rücken versinkt, erstahlt von mir das Schweizer Alpenpanorama in seiner ganzen Pracht im goldenen Abendlicht. An diesen Spitzen und Hängen kann ich mich einfach nicht satt sehen, obwohl uns diese Aussicht schon seit Tagen begleitet. Jedes Mal, wenn die Berge auftauchen, präsentieren sie sich in anderen Farben und lassen mich staunen. Es fühlt sich an, als wäre schon viel mehr Zeit als nur eine reichliche Woche vergangen, seit Adina und ich zu unseren großen Fahrt aufgebrochen sind. Die Tage sind voller Leben, goldener Herbstsonne und herzlichen Begegnungen. Wir folgen dem Jura-Höhenweg über die Berghänge des gleichnamigen Mittelgebirgszugs, von Biel im Nordwesten nach Nyon am Genfer See im
Südwesten. Der Weg ist anspruchsvoll für uns, die an den gelben Schildern zu findenden Gehzeiten sind weit von der Wahrheit entfernt. Aber die sich immer wieder neu eröffnende Aussicht über die drei Seen und das atemberaubende Alpenpanorama belohnen reich für den Schweiß der steilen Aufstiege. Der Weg führt über weiße Steine, durch verwunschene Mooswälder und über grünen Weiden. Das Geläute der grasenden Kühe begleitet uns. Wenn der Abend naht ganz sacht und leis, schlagen wir uns Nachtlager auf
und suchen einen Platz für das ockerfarbene Tarp. Mit einem Feuer gelingt es an manchen Abenden, der herbstlichen Kälte etwas länger standzuhalten, dann erwartet uns ein herrlicher Sternenhimmel. Sonst schlüpfen wir nach dem Abendessen schnell in unsere Schlafsäcke. Am Morgen glitzern tausende winzige Reifkristalle in den ersten Sonnenstrahlen wenn wir weiterziehen.
Nach drei Tagen Wanderung erreichten wir den höchsten Gipfel des Jura, den Chasseral auf 1606 m N.N. Bei bester Fernsicht konnten wur die schneebekrönten Alpengipfel bestaunen. Der Tag endete nach einem erfolgreichen Tramp in Neuchâtel am gleichnamigem See, wo uns eine katholische Pfadfinderin eine Nacht im Warmen und eine heiße Dusche ermöglichte, die wir bitter nötig hatten.
Überhaupt sind die Menschen, denen wir hier begegnen, sehr zugewandt und herzlich. Wonach wir auch fragen, sei es Wasser, ein Schlafplatz oder eine Mitfahrgelegenheit, wir erhalten positive Antworten, und führen spannende Gespräche mit interessierten Menschen. Die nächsten zwei Etappen führten uns durch die Gorges de L'Areuse, einer malerischen Schlucht, durch die sich die Areuse in den letzten tausend Jahren ihren Weg gebahnt hat, und heute mal tiefblau weit unter uns hinab schoß, nur um hinter der nächsten Biegung sanft zwischen Steinmännchen und moosbehangenen Bäumen dahin zu säuseln. Doch ganz so, als wäre diese grüne Klamm noch nicht Naturschönheit genug, erwartete uns am Ende nach einem letzten kraftraubenden Aufstieg eine Felsarena
kolossalen Ausmaßes: Creux du Van heißt der Kessel mit den 160m hohen Felswänden, die sich über vier Kilometer im Abendlicht vor uns im perfekten Halbkreis erstreckten. Wahnsinn. Nach dieser Überdosis spektakulärer Natur brauchten wir erst mal etwas
Anschluss zur Zivilisation und erkundeten in den kommenden Tagen zur Abwechslung die Schweizer Zeltplätze. Etwas mehr Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten und uns zu ordnen, tat gut. Wir schlugen uns die Bäuche mit frischem Gemüse und leckeren Croissants voll, und planten die letzten Etappen auf dem Jura-Höhenweg, zu dem wir morgen für eine weitere Woche zurückkehren werden. Die Berge rufen!
Oktober 2021
Drei Abschiede und ein großes Hurra
Nach vielen Vorbereitungsstunden, letzten Anschaffungen, und endlosen Telefonaten war es für Adina und tilla soweit: Das Abenteuer Weltfahrt
konnte beginnen! Beide nahmen Abschied von Freund*innen und Familie, um die gewohnten Umgebungen gegen Fahrtenrucksack, Herbstwinde und Unbekanntes einzutauschen.
Die zwei trafen sich im Internationalen Pfadfinderzentrum in Kandersteg (Berner Oberland), wo zunächst eine Woche Arbeitseinsatz auf sie wartete. Zusammen mit 13 weiteren deutschen Pfadis wurde im Rahmen der German Workparty des rdp der Zeltplatz des KISC winterfest gemacht. Dazu gehörten Reinigung, Laubrechen, Holzhacken, Schneeräumutensilien vorbereiten und vieles mehr. Die Abende füllten Lagerfeuer, Singerunden und Spiele. Außerdem war Zeit für eine Wanderung zum türkisblauen
Oeschinensee und einem Hüttenabend auf der Gfallalp. Voller schöner Eindrücke an die gemeinsame Zeit bei der Workparty wurden
tilla und Adina am Sonntagmorgen bei nebligen Wetter auf die Reise geschickt. "Nehmt Abschied Freund*innen..." klang ihnen nach, als sie ihr Fahrtengepäck ins Auto luden. Erstes
Ziel: Genf über den Jura Höhenweg.
Hurra, jetzt sind wir seit fünf Tagen auf Fahrt! Wir wandern mit Sack und Pack über den Jura Höhenweg, lernen uns besser kennen und erfahren großartige Gastfreundschaft bei Schweizer
Pfadis.
September 2021
Grüße von der See!
Während Adina und Tilla schon die Rucksäcke für ihren großen Aufbruch in der ersten Oktoberwoche packen, greifen wir alten Hasen (+ Tilla und Yuma, juche!) erstmals zum Ölzeug. Denn: Die Weltfahrerinnen zieht es eine Woche lang in die dänische Südsee. Auf dem schmucken Traditionssegler Nordstjernen singen, segeln, kniffeln und picheln wir als wären wir gestern erst noch zusammen auf Weltfahrt gewesen. Wir sind überrascht, wie nah und gut wir uns sofort als Gruppe fühlen. Das motiviert uns, nach nach der viel zu langen Coronaflaute wieder Herzblut in unser gemeinsames Projekt fließen zu lassen und dafür zu sorgen, dass der frisch bestickte Staffelstab nicht bei Adina und Tilla in der Fahrtenkiste landen muss. Außerdem sind wir uns sehr sicher, dass das nicht unser letzter gemeinsamer Törn bleiben soll. Die Schweinswalbabys, Reling-Köpper, unessbare Salzstangen-Mengen, das "Heißt auf den Besan" und allem voran uns gegenseitig vermissen wir jetzt schon. Also, äh, bis bald!
September 2021
Der Countdown läuft, bald startet die fünfte Staffel!
Für Adina und tilla laufen gerade die Vorbereitungen auf Hochtouren: Da gilt es, nicht nur das Gruppenmaterial der Weltfahrtenstaffel zusammenzutragen, abzustauben und auf Herz und Nieren zu prüfen. Auch die eigene Ausrüstung muss wohl überlegt und gut abgestimmt werden.
In den letzten Tagen ratterten die Nähmaschinen: die kupferroten Fahrtenblusen der Weltfahrerinnen sind fast fertig - juhu! Außerdem beschäftigten sich die beiden mit Fahrtenstil(en), umweltverträglichem Unterwegssein, sowie erster Hilfe in Notfällen und brenzligen Situationen.
Umfassende Überlegungen widmeten tilla und Adina auch der Routenplanung: Nach einer ersten Woche im KISC in der Schweiz wird je nach Wetter und aktueller pandemischer Lage darüber entscheiden, ob das erste Fahrtengebiet Norditalien oder Zentralfrankreich über Genf sein wird. Innereuropäisch unterwegs möchten die beiden Weltfahrerinnen der Sonne hinterher Richtung Süden tippeln und sich vom Fahrtenrausch treiben lassen.
Nach wie vor freuen sich beide über Mitfahrerinnen! Du bekomkst wahnsinniges Fernweh beim Lesen? Dann melde dich bei uns unter crew@weltfahrtenstaffel.de
Juni 2021
Die fünfte Staffel startet die Vorbereitungen
Vergangenes Wochenende traf sich die fünfte Staffel der Weltfahrerinnen in Berlin, um gemeinsam Ideen für den Start ab Oktober auszutauschen. Bisher besteht die Staffel erst aus zwei Frauen, Adina aus dem BdP Potsdam und tilla aus dem VCP Sachsen. Die beiden freuen sich sehr auf Verstärkung und die Bekanntschaft weiterer Interessierter zu machen! Meldet euch gern bei crew@weltfahrtenstaffel.de
Tilla und Adina haben sich zunächst innerhalb Europas und in Richtung Süden orientiert, und dabei Frankreich, Spanien und Portugal angepeilt. Eine bestimmte Route lässt sich aufgrund der weiterhin dynamischen Reiselage noch nicht festklopfen, aber allgemeinere Pläne schmiedeten die beiden trotzdem bei bestem Wetter und voller Vorfreude. Es wurde über viele unterschiedliche Themen gesprochen, über bündische Traditionen, bisherige (Groß-)Fahrtenerfahrungen, Länderträume und Erwartungen. Reisegepäck, Gesundheit und Wohlbefinden unterwegs, waren genauso Inhalt der Gespräche wie Finanzierung, Sprachkenntnisse, und Unterstützung durch bereits zurückgekehrte Weltfahrerinnen.
Adina und tilla stürzen sich jetzt mit konkreteren Plänen und viel Elan in die weitere Vorbereitung. Horridoh!
Juni 2021
Der Staffelstab soll wieder wandern!
Nach 14 Monaten auferlegter Pause soll es nun bald wieder mit der Weltfahrtenstaffel weitergehen!
Nachdem sich nun wieder Möglichkeiten zum Reisen am Horizont abzeichnen, werden zwei mutige Frauen ab Oktober 2021 aufbrechen und suchen Verstärkung! Wer die beiden sind, kannst du unter
Gruppe nachlesen. An den Reiseplänen wird noch gefeilt, vieles wird dynamisch und unvorhersehbar bleiben, aber fest steht: Der Staffelstab soll wieder unterwegs sein!
Du hast Lust, dabei zu sein, und Fahrtenluft zu schnuppern? Dann nimm Kontakt zu uns auf und melde dich unter crew@weltfahrtenstaffel.de!
September 2020
Es geht weiter!
Wir haben uns auf Burg Ludwigstein getroffen. Mit dabei waren viele neue Gesichter und genau so viele bereits zurückgekehrte Weltfahrerinnen. Es war ein frohes Wiedersehen. Viele hatten sich seit dem Aufbruch in die weite Welt noch nicht getroffen. Umso größer war nun die Freude. Wir besprachen wie es mit der Staffel unter Coronabedingungen weitergehen kann. Und wir sind fest entschlossen weiterzumachen - beweglicher und spontaner. Je nachdem, wie die Welt sich gerade dreht. Im Oktober wird es eine Probefahrt für alle aktuellen Interessentinnen geben und im Januar wird die nächste Staffel aufbrechen.
Nachdem Jenna und Pirkko die Weltfahrtenstaffel initiiert und die letzten drei Jahre begleitet haben, geben die beiden nun die Projektleitung ab. Die Weltfahrtenstaffel wird von nun an im Kollektiv geleitet. Bis zum nächsten Sommer wird Anne der Briefkasten und Anrufbeantworter sein, sowie die Webseite pflegen. Ronja und Nuro organisieren das nächste Treffen im Frühjahr 2021. Wir sind guter Hoffnung, dass die Fahrtenstaffel auf diese Weise noch viele Runden drehen wird.
Ja, liebe Leute, wir versuchen es! Die Weltfahrtenstaffel wird auch mit Corona weitergehen. Wir nehmen die Herausforderung an. Alle Interessierten treffen sich vom 18.-20. Septemberg auf Burg Ludwigstein. Bitte meldet euch an unter crew@weltfahrtenstaffel.de .
April-August 2020
Derzeit liegen alle Fahrten auf Eis. Keine bricht auf, alle Weltfahrerinnen sind heimgekehrt. Unser nächstes Treffen wird vom 18.-20. September auf Burg
Ludwigstein stattfinden, Inshallah!
März 2020
Letzte Fahrt und Heimkehr aller Weltfahrerinnen
"Ein letztes Hallo von unterwegs,
wir tauschen die rotgrauen Berge gegen rundliche grüne Hügellandschaft zwischen Levakant und Dangara. Gemütlich herumwandernd spüren wir den Frühling vorrücken. Die Natur bereichert uns um
tierische Begegnungen mit hellen Füchsen, schüchternen Schlangen und großen Vogelschwärmen, die gemeinschaftlich in vielen kleinen Höhlen in der Lehmwand des steinigen Flussbetts leben an dem wir
uns orientieren. Faszinierend wie dessen abrupte Bruchkante, die alle Erdschichten sichtbar macht sind auch die hellen "Kristalle", die wir in der roten Erde eines Hügels finden. Einen ganz
wunderbaren Tag dürfen wir bei einer tollen Frau in einem reinen Frauenhaushalt verbringen. Mais, unsere Gastgeberin, ist vergnügt und herzlich und nimmt uns mit zum Einkaufen auf den Basar für
den Plov, an dem wir mitwirken können und und die Zubereitung lernen. Wir spielen mit ihrem Sohn Habib, treffen Verwandte und Nachbar*innen und speisen vorzüglich vor einer amüsanten Pyjamaparty.
Der Abschied am nächsten Morgen fällt nicht leicht. Über die runden, mittelgroßen Steine im Flussbett wandern wir weiter und stellen eine komplett neue Tarp-Konstruktion, die sich im nächtlichen
Regen beweisen muss. Auf dieser unser dritten und letzten gemeinsamen Fahrt wurden unsere Haare kürzer, die Freundschaften breiter, die Lämmchen unzählbar und Grasgestrüpp bewies sich als
adäquater Ersatz für Holz für die Kochfeuer.
Die letzten Tage in Tadschikistan verbringen wir erneut in Dushanbe, essen das letzte Nationalgericht Kurtob und bekommen Zuwachs von einer Gitarre. Tadschikistan war uns ein gutes
Fahrtenland.
Am 08.03., Weltfrauentag und offizieller Feiertag, trampen wir über den verschneiten Bergpass und erreichen Usbekistan.
In Samarkand haben wir eine gute Zeit zusammen und müssen mal ein bisschen Touri sein. Die rote Sonne hinter den Mosaiktürmen und blauen Kuppeln beobachtet unter anderem den ein oder anderen
Kauf von bemalten Keramikschalen. Sehr bald steht für Bente, Nuro und Skip die Heimreise an. Weil es so schön ist, feiern wir ein verfrühtes Osterfest mit allem was dazu gehört. Mit warmem
Hefezopf im Park haben wir viel Freude am Verstecken und Suchen unserer bemalten Eier. Am Abend folgt ein umfangreicher Schmaus.
Weiter geht's mit guten LKW-Tramps nach Kirgistan. Die gute alte Fahrtengitarre, nach einem Rucksacksturz vom Felsen zwar angeknackst, doch hartgesotten, fährt ausversehen mit einem Trucker
auf Nimmerwiedersehen davon.
Am Grenzübergang müssen wir unsere Reise und Route intensiv erklären; das Coronavirus breitet sich verstärkt aus. Nach der Befragung am Quarantänecontainer setzten wir unsere Trampstrecke
etwas erleichtert fort und erleben auf dem Weg nach Bischkek einen Sonnenaufgang in den wunderschönen Bergen, der Narim blitzt hellblau durch die LKW-Fenster und eine weiße Weite Tiefschnee
verdeutlicht sonnengeküssten Gesichtern den Temperaturunterschied zur letzten Wanderzeit.
In Bischkek besuchen wir den Osch-Basar und wollen uns voneinander verabschieden. Was sich an der Grenze aber schon angekündigt hatte, wächst sich innerhalb kurzer Zeit zu einem erheblichen
Problem für beide Weltfahrerinnengruppen aus. Länder schließen ihre Grenzen und machen uns eine Heimreise über Land als auch eine Weiterreise unmöglich. Die Entwicklungen überrumpeln uns.
Innerhalb eines Tages müssen wir neue Entscheidungen fällen. Anbetrachts der Lage in Deutschland und mangels Alternativen und der ungewissen, sich zuspitzenden Situation auf unserem
Reisekontinent müssen wir die harte, aber sicher vernünftige Entscheidung treffen, alle gemeinsam nach Hause zu fliegen. Trotz dieser so unerwünschten Entwicklung feiern wir einen sehr schönen
letzten Geburtstag im Park und genießen das in Kirgistan noch uneingeschränkte Stadtleben.
So, liebe Grüße vom Flughafen Bischkek!
Eure Weltfahrerinnen skip, Estella, Bente, nuro, torja, Lotte"
Februar 2020
Neue Pläne
"Sehr verschneit ist es in Dostyk, nahe der chinesischen Grenze. Auf der Zugfahrt dorthin erkären uns viele, dass die Grenze geschlossen ist. Wir probieren es trotzdem und schaffen es sogar
zweimal aus Kasachstan auszureisen. Vorm chinesischen Grenzzaun ist dann aber leider Schluss. Bei -15 Grad diskutieren wir lange, ob wir ohne Transportmittel einreisen dürfen und ob die, durch
den Coronavirus bedingte, Quarantäne uns nicht zu sehr einschränkt. Am Ende reisen wir nicht ein und machen uns auf den Weg zurück nach Almaty, wo wir erstmal gesund werden und neu planen
müssen.
Ein paar Tage später geht es auf nach Tadschikistan. Im Süden von Duschanbe soll es warm genug zum wandern sein und wir wollen so schnell wie möglich raus. Ab Usbekistan können wir sogar
trampen und werden mit einem schönen Sonnenuntergang und Blick auf hohe Berge von Tadschikistan begrüsst. Der Tramp über den Pass nach Duschanbe beschert uns atemberaubende Aussichten.
Nach kurzem Zwischenstopp in der Hauptstadt fahren wir nach Baldschuwon, wo wir ein paar Tage wandern wollen. Wir treffen viele nette Menschen, unsere Nächte im Tarp müssen wir uns fast
erkämpfen, weil viele Leute uns so gern einladen wollen. Für einen Tag adoptieren wir zwei Hundewelpen, die morgens halb erfroren neben unserem Tarp liegen. Am zweiten Tag werden wir leider so
sehr eingeschneit, dass wir beschliessen noch weiter nach Süden zu fahren.
Bei Sarband ist es dann wirklich wärmer und der Frühling ist schon fortgeschritten. In den Bergen um Sarband sind wir von blühenden Bäumen und Blumen umgeben und kommen bei gefühlt
sommerlichen Temperaturen wieder richtg ins schwitzen. Die Februarsonne beschert uns ein paar wunderschöne Fahrtentage. Schafsherden locken uns morgens aus dem Tarp und an steinigen Hängen kommen
wir tagsueber fast ins Klettern. Zwei Fahrtengeburtstage werden mit viel Liebe zelebriert und in Qurghonteppa wird direkt die nächste Wanderung geplant.
Knapp zwei Wochen wollen wir noch in Tadschikistan sein, dann werden wir über Usbekistan nach Kirgistan tingeln, um dort unsere Zeit zu sechst ausklingen zu lassen. Von Bischkek aus machen
sich nuro, skip und Bente auf den Heimweg, während torja, Lotte und Estella sich langsam auf den Weg Richtung Mongolei begeben."
Januar 2020
Estella und Lotte reisen knackige 8300 km an!
"Endlich geht die Weltfahrt los. Kaum treffen wir uns, sind wir schon in München und kurz darauf im Schnee in Budapest, Bukarest, dann Istanbul. In der Türkei lassen wir die Züge hinter uns
und reisen mit dem Bus weiter nach Georgien, verbringen eine Nacht in Tiflis und schon geht es weiter nach Baku und zum Hafen in Alat. Dort wird unsere äußerst flinke Anfahrt zum ersten Mal durch
eine richtige Pause unterbrochen: fünf geschlagene Tage leben wir im waiting room bis die Professor Guel uns mit vielen Truckern und ihren LKWs über die blaue See nach Aktau bringt. Dort zieht es
uns wieder auf die Schiene und nach drei Tagen stehen wir zum ersten Mal den anderen Weltfahrerinnen gegenüber. Wir werden herzlich und mit Pfannkuchen begrüsst. Ca. 8300 km in zweieinhalb Wochen
zu zweit liegen hinter uns und viele interessierte, grosszügige Menschen auf unserem Weg. Viel Zeit zum Verweilen haben wir unterwegs nicht, aber wie unterschiedlich weisses Brot doch schmecken
kann und wie anders ein Sonnenuntergang im Kaukasus und in der weiten Steppe wirkt, wie man sich mit Menschen ohne passende Worte versteht und das unser Gaumen sich an Kurut erst gewöhnen muss,
lernen wir während unserer knackigen, erfüllten Anreise.
Ein paar Tage lang ordnen wir uns noch nun zu sechst in Almaty. Der Coronavirus erschwert uns die Weiterreise. Wir müssen viel auf den Seiten des Robert-Koch-Instituts und des Auswärtigen
Amtes verbringen und wissen auch zum Zeitpunkt unseres Aufbruchs aus Almaty nicht, ob wir die Grenze passieren dürfen. Wann wir letztlich nach China einreisen, bleibt bisher unklar. Ihr findet
uns in Gedanken also erst einmal im kleinen Grenzort Dostyk."
Januar 2020
Abschied von Iran und Flora
"Das Gefühl für Jahreszeiten haben wir lang schon verloren. Nach Sonnenbrand und Sommersprossen zwischen den Jahren, geht es nun zügig zurück in Regionen, wo wir auch mittags hauchen
können.
Wir trampen von Bandar-e Abbas wieder gen Norden und verbringen zwei Wochen in der iranischen Wüste. Das Dorf Garmeh, wo wir bei langhaarigen und -bärtigen Gurus hausen und jeden Morgen eine
Fixzeit mit dem Betrachten der Dromedare verbringen, liegt an der Grenze zwischen Stein- und Sandwüste. Mit aufgefüllten Flaschen und Wassersäcken, können wir immerhin zwei Tage wandern
gehen. Der Dattel- und Granatapfelhain, in dem wir schlafen, ist uns Garten Eden und wir futtern den ganzen Nachmittag lang. Leider haben wir ständig im Hinterkopf, dass es in anderen Teilen
Irans momentan nicht so entspannt zugeht wie bei uns und halten uns täglich informiert über die neuesten politischen Entwicklungen. Uns erreichen viele besorgte Mails, doch wir sind froh, dass
alle Daheimgebliebenen uns vertrauen, dass wir die Lage vor Ort einzuschätzen wissen.
Im Wüstenstädtchen Khur verbringen wir zwar eine ganze Woche, doch sind bei unserem Abschied, der so langsam auch das Ende unserer Zeit in Iran einläutet, voll Trauer. Aber das Angebot, dass wir
das Café von Hussein und Hussein für einen ganzen Monat übernehmen, besteht sicher weiterhin. Mit Stachelschweinstacheln in den Taschen und Erinnerungen an Moped fahren in der Wüste oder Singen
in der heißen Quelle bringt uns schließlich der Reisebus zurück nach Tehran.
Dort wollen wir so wenig Zeit wie möglich verbringen, da es uns schwerfällt, die Stimmung in der Hauptstadt einzuordnen. Der Abschied von Flora ist tränenreich, doch heiter. Auf unserer Suche
nach einem ruhigen Plätzchen für ein paar letzte Lieder werden wir ins Büro des Bahnhofmanagers eingeladen. Mit Mangosaft und Keksen heben wir abwechselnd das Tetrapack auf unsere gemeinsamen
Monate, sind dankbar und zugleich vorfreudig auf all die Fahrten, die kommen werden. Zum Glück reicht die Tehran-Zeit auch noch für zwei schöne Treffen mit unserer Freundin Reyhaneh, die uns den
Freitagsbasar und ihre Wohnung zeigt. Es gibt viele viele Menschen, die wir wieder sehen müssen, das steht fest.
Die nächsten Tage durchrollen wir zügig und ohne viel Zeit für Blicke nach links oder rechts gleich mehrere zentralasiatische Länder. Ab zur turkmenischen Grenze, Flora vermissend und kränkelnd
(aber umsorgt von lieben turkmenischen Frauen), innerhalb eines Tages mit dem Nachtzug zur usbekischen Grenze und kurz auskurieren in Buchara. Als wir auch die kasachische Grenze hinter uns
gebracht haben, sind wir geschlaucht, doch vorfreudig auf den neuen Wind, den Lotte und Estella, die wir in Almaty am 27. Januar treffen wollen, sicher mitbringen. Wir sind amüsiert, uns wieder
im Bermudadreieck aus Hostel, Internetclub und Kantine “Kaganat” zu bewegen. Nach einer langen Sequenz ständig neuer Orte ist es ganz ungewohnt, dass jeder Weg Routine ist. Eine Woche warten wir
noch auf die beiden und füllen die Zeit mit Fahrtenchronik aufarbeiten, Barbesuchen und Saunen.
Am Morgen des 30. holen Bente, skip, nuro und torja Lotte und Estella vom Bahnhof ab. Auch die beiden haben viel von ihrer Anreise zu berichten!"
Dezember 2019 und Januar 2020
Neuigkeiten aus Iran
"Schnell gehen die Tage vorüber. Wir befinden uns in Yazd zwischen Lehmlabyrinthen und bunten Teppichen. Es ist immer noch kalt und wir freuen uns auf den Süden von Iran. In Yazd verbringen
wir zu wenig Zeit, als dass wir sagen könnten, alles von dieser Stadt mitgenommen zu haben. Trotzdem genießen wir das abendliche Singen auf dem Hausdach unseres Hostels und können guten Mutes
unsere Trampstrecke nach Bandar-e Abbas antreten.
Weihnachten steht vor der Tür. Es fühlt sich bei 25 Grad jedoch eher wie Ostern an. In Bandar-e Abbas erledigen wir auf dem Basar unsere Weihnachtseinkäufe: Es soll Milchreis und Quiche und
vieles vieles mehr geben. Auf der 42 Quadratkilometer großen Insel Hormuz wollen wir auf der einzigen Straße einmal um die Insel wandern. Unterwegs sehen wir große Salzfelder, rote Strände und
Berge. Und eine Höhle, die regenbogenfarbiges Gestein zeigt und eine gute Akkustik beschert! Für Weihnachten verschwinden wir zwischen zwei Bergen und verbringen dort ungestört unsere Zeit mit
gutem Essen und einem ausgedehnten Strandspaziergang. Die Zeit zu fünft genießen wir ganz bewusst - als Abwechslung zu den vielen Begegnungen und der unvergesslichen Gastfreundschaft. Wir bemühen
uns, jeder guten Begegnung mit der angemessenen Aufmerksamkeit entgegenzutreten, sind aber am Ende des Tages oft sehr müde. Auch auf Hormuz treffen wir Menschen, mit denen wir uns zum Musik
machen verabreden und lauschen so erneut den traditionellen Instrumenten Tar und Ud.
Um die Wärme gut auszunutzen, fahren wir anschließend rüber auf die Insel Qeshm. Dort wollen wir auf Fahrt gehen. Wir laufen an beeindruckenden Steinbergen vorbei, an Salzseen mit Flamingos
und schauen uns die kleinen Wüstendörfer an, die uns mit Trinkwasser und Hochzeitseinladungen versorgen. Zum Abschluss der Fahrt werden wir kostenlos in einen Canyon gelassen, wo wir sogar die
Möglichkeit haben, in einer Süßwasserpfütze unsere Klamotten zu waschen.
Natürlich ereilen uns Nachrichten von Zuhause, die uns über die aktuelle politische Lage in Iran informieren. Wir halten uns unsere restliche Zeit offen und werden diese an eventuelle
politische Entwicklungen anpassen. In dem Wüstendorf Garmeh fühlen wir uns zurzeit wohl und freuen uns auf zwei Tage, die wir in der Wüste verbringen wollen.
Grüße, Küsse, all das!
Die noch 5!"
Dezember 2019
Karakol, Samarkand, Teheran
"Wir haben einen vollen letzten Monat hinter uns. Länger als geplant bleiben wir in Karakol, müssen uns dann aber doch von Clara verabschieden. Denn wir wollen weiter in den Süden, um noch im
größten Walnusswald der Welt bei Arslanbob ein Wochenende auf Fahrt zu gehen und damit unsere Zeit in Kirgistan abzuschliessen. Die Strecke dorthin macht Spass, denn neben der ersten gemeinsamen
Eisenbahnfahrt nimmt uns eine Kolonne LKW-Fahrer mit über den riesigen Bergpass zwischen Nord und Süd. Wir zählen die Farben der Berge, schlängeln uns die Serpentinen entlang und winken uns in
den Kurven durch die Fahrerhäuschen zu. In dem kleinen Bergdorf angekommen, flüchten wir kurzerhand in den Wald und unter einen Felsvorsprung, der uns ein vom Schnee, welcher unseren geplanten
Weg versteckt, verschont gebliebenes Plätzchen bietet. Dort feiern wir eine kleine Vorweihnacht mit Vorlesung und Tschai. Über Jalal-Abad reisen wir nach Usbekistan mit dem Nachtzug ein, wo wir
einige Tage in Samarkand verbringen, wo der Tourismus zwischen den bunt-mosaikenen Mausuleen und Keramikmärkten schon sehr angekommen zu sein scheint. Unser Fluchtpunkt ist das Dach des Hostels,
auf dem wir zwischen rostigen Wellblechen und versteckten Schneebergen die ersten Weihnachtsplätzchen essen.
Die schwierige Aufgabe, genügend Geld für unsere Zeit in Turkmenistan und Iran aufzubringen, verschieben wir auf Buchara, wo uns zwei Bankangestellte besonders helfen, uns abends mit weiteren
Kollegen die Stadt zeigen und uns zu einer Hochzeit im nächsten Spätsommer einladen - Usbekistan 2 kommt!
Wir trampen an die Grenze nach Usbekistan und nehmen von dort aus den Nachtzug bis in den Süden des Landes. Nach einem kleinen kleinen Basarbesuch und den letzten paar Trampmeilen sind wir in
Iran! Der Nikolaus beschert uns Rote Beete und erste Persischvokabeln und der Grenzbeamte mit einem Becher Chai. In zwei Tagen reisen wir getrennt nach Teheran, per Nachtzug oder Anhalter, lernen
großartige Menschen kennen und werden an jeder Ecke mit Orangen, Halvafladen, kleinen Küchlein und Trockenfrüchten versorgt.
Nun sind wir seit einer Woche in der Hauptstadt, verbringen abwechselnd Zeit in der Metro zur chinesischen Botschaft oder mit Danial, den wir über das Hostelteam kennengelernt haben. Morgen
geht es weiter nach Yazd und somit weiter in Richtung Süden, denn Weihnachten wollen wir auf der kleinen Insel Hormuz im Tarp verbringen."
November 2019
Issyk Kul und Karakol
"Nachdem wir uns schweren Herzens vom Sozialdorf Manas verabschiedet haben, verbringen wir erstmal ein paar Tage in Bischkek und sortieren uns. Wir recherchieren, wo wir noch wandern gehen
können bei der Kälte, auf dem grossen Osch-Bazar um die Ecke werden Nierenwärmer, Handschuhe, noch ein dickes Paar Socken und die ein oder andere schöne Jacke geshoppt.
Dann geht es endlich seit langem mal wieder raus. Voller Fahrtenvorfreude trampen wir aus Bishkek raus. Am Issyk Kul liegt Schnee, wurde uns gesagt. Das wollen wir uns mal genauer anschauen
und siehe da, am westlichen Teil des Sees trifft die Prognose nicht zu. Wir treffen uns abends in einem kleinen Dorf südwestlich des Sees von wo aus wir am nächsten Morgen Richtung See
loswandern. Die Landschaft um uns her erinnert uns an Strand und Wüste und der Issyk Kul wirkt manchmal wie das Meer. Wenn die Sonne scheint, ist es richtig warm und wir springen sogar einmal
kurz in das eisig kalte Wasser. Wir fragen uns, ob die Strandkühe, die wir treffen, wohl eingebildet sind, so schick wie sie aussehen. Nach zwei Tagen wandern muessen wir leider wieder zurück
Richtung Zivilisation und Straße, weil alle eingezeichneten Flüsse ausgetrocknet sind und wir kein Trinkwaser mehr haben. Auf der Suche nach einem wärmeren Schlafplatz als unser Tarp werden wir
am Rande eines Dorfes von Borja eingesammelt und für die Nacht in seiner Holzwerkstatt einquartiert.
Nachts ist es inzwischen richtig kalt geworden und wir müssen unsere Pläne mal wieder ein bisschen umschmeissen. Statt der Wanderung zu einer heißen Quelle in den Bergen, trampen wir am
nächsten Morgen nach Karakol. Dort liegt Schnee, wird uns wieder erzählt, sogar kniehoch. Diesmal stimmt es auch. Wir mieten uns in ein Hostel ein, dessen Besitzerin Clara uns zu mögen scheint.
Schon am ersten Abend packt sie uns in ihr Auto und wir machen einen Ausflug zur nächsten heißen Quelle - was ein Zufall, da wollten wir ja eh hin. Wir beschließen noch ein paar Tage durch die
vereisten Straßen Karakols zu rutschen und besuchen Clara am nächsten Morgen in ihrer Montessori-Schule. Am Tag darauf machen wir nach einem ausgiebigen Brunch mit ihr eine Wanderung im Schnee
ohne Rucksack. Wir hätten gern einen Schlitten gehabt, aber auf dem Bauch die Hügel runterrutschen geht auch ganz gut, findet jedenfalls skip.
So schön der Schnee auch ist, wir freuen uns auch schon sehr darauf wieder im Warmen unterwegs und vorallem draußen sein zu können. In den nächsten Tagen trampen wir Richtung Osch, dort soll
es ein wenig wärmer sein, genau so wie in Usbekistan."
November 2019
Sozialdorf Manas in Kirgistan
"Schon wieder ein Monat vorbei. Unsere drei Wochen im Sozialdorf Manas sind zwischen Filztieren und den wundervollsten Menschen an uns vorbei geflogen. Wir haben Kirgistan
bis jetzt auf eine andere Art kennengelernt, als unsere bisherigen Fahrtenländer. Wir waren nicht auf Fahrt, sondern konnten in den Alltag eines beeindruckenden Projektes eintauchen. Das
Sozialdorf Manas liegt 60 km westlich von Bischkek in Murake und bietet einen Wohn- und Arbeitsraum für junge Erwachsene mit Behinderung. Die ganzjährig von den Bewohner*innen
produzierten Filzprodukte werden unter anderem auf deutschen Weihnachtsmärkten verkauft, außerdem wird Gemüse angebaut und Kühe und Hühner gehalten. Hier der Link zur Internetseite, lest
euch mal ein, sicherlich braucht ihr auch noch ein Filzkissen als Weihnachtsgeschenk: https://sozialdorf.org
Unsere Tage setzen sich aus den gemeinsamen Mahlzeiten, unter der Woche der Arbeit in der Nähwerkstatt und Pausengestaltung mit Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen zusammen. Wir
haben auch Einblicke in die erste Außenwohngruppe in Belovodskoe, die Backwaren in Bischkek verkauft und können in deren Bäckerei helfen. Insgesamt hoffen wir mehr Hilfe als Last gewesen
zu sein und sind sehr dankbar für die Zeit, die wir dort verbringen durften. Es ist schön zu sehen, dass dieses Projekt zwar mit deutschen Geldern gespeist wird, letztlich aber
völlig auf Initiative und tägliches Engagement kompetenter Menschen, vor allem Frauen zurückgeht. Der Abschied fällt uns schwer und vielleicht haben wir noch nicht ganz realisiert, dass
wir die uns liebgewonnenen Menschen erst einmal nicht wiedersehen werden.
Jetzt haben wir noch zwei Wochen in Kirgistan, aber der Winter holt uns rascher ein als wir Richtung Süden fliehen koennen. Es wird
kalt. Deshalb planen wir noch schnell eine Woche wandernd am Issyk-Kul zu verbringen, um dann in die südlicher gelegene Region um Osch zu fahren.
Und unser Glück nimmt kein Ende - wir haben das Turkmenistan-Visum! Jetzt können wir weiter Weihnachten in Iran* planen."
Links:
https://sozialdorf.org/
https://www.instagram.com/sotsialnaiaderevnia/
*Hinweis der Projektleiterinnen: Die aktuelle Fahrtengruppe ist über die politische Lage im Iran informiert! (20.11.19)
Oktober 2019
Und derweil zuhaus: Weltfahrerinnentreffen auf Schloss Martinfeld
Wie komm ich in der Mongolei am besten an Bargeld, welche Impfungen brauch ich für China und wie lang dauert die Fahrt mit der Transsib überhaupt? Im schönsten Spätherbst haben wir diese und hundert andere Fragen auf Schloss Martinfeld beantwortet. Ronja und knopf, die ihre Fahrt schon hinter sich haben, konnten aus ihren Erfahrungen berichten. Risiken, Finanzierung aber auch Fahrtenhemd, Gastgeschenke und kultursensibles Reisen waren Themen. Und natürlich das Beschnuppern der anderen Fahrtenschwestern. Die nächste Gruppe ist buntgemischt aus DPBM, VCP, CPD, Heliandpfadfinderschaft und BdP. Die Damen sind fast startklar, im Januar brechen die ersten beiden auf. Juchhee!
Danke an alle Weltfahrerinnen und an die Herbergseltern Imke und Brutus für das fabelhafte Wochenende!
jenna & Pirkko
Oktober 2019
Durch alle Jahreszeiten und Kasachstan
"Unseren letzten Almaty-Aufenthalt runden wir zwischen all den Fahrtenvorbereitungen mit einem Besuch im Kunstmuseum und Kochabenden mit bunten Herbstgemüse ab, bevor es in den
Ile-Alatau-Nationalpark geht, wo wir das riesige Land in einer kleinen Ecke besonders auskosten. Zwischen schneebedeckten Gipfeln und entlang eines eiskalten Flusses werden wir erst von den
gelben Birken und damit doch noch vom Herbst eingeholt. Und schliesslich, nach einem Tag im Kurzarmshirt am Quellursprung mit - so scheint es - extra für uns bereitgestellter Teekanne, holt uns
auch noch der Schnee und der kalte kasachische Oktober ein.
So müssen wir unsere eigentlich geplante Strecke über den höchsten Bergsattel etwas abkürzen, freuen uns aber über die bunten Hüttchen im rätselhaften Dorf Kosmostantsiya und ein Heißgetränk
im Alpinrestaurant. Dort verbringen wir auch die Nacht um wieder halbwegs aufzutauen. Am nächsten Tag geht es zum Big Almaty Lake, wo wir Rote-Beete-Hirse am türkisen Wasser essen und mit
Touristen zu unserem letzten Wanderweg trampen. Der führt uns direkt zu den ersten Ausläufern von Almaty. Dort verbringen wir erneut einen wunderbaren Zwischenstopp in der Stadtkantine damit, bis
in die Nacht zu doppelkopfen.
Nach einem langem Tramptag durch kleine Obstdörfer mit bunten Fensterläden und langen Alleen, kommen wir in den Sharyn Canyons an. Hier wollen wir pianne und monchhi gleich kommen und zwei
Tage zwischen den roten Felsen verbringen. Die Vorstellung, dass die beiden vielleicht vor einigen Monaten genau am selben Ort dasselbe Lied gesungen haben, ist wunderbar. Sie verstärkt sich, als
wir an unserem Schlafplatz einen HoPo-Deckel finden!
Nun verbringen wir letzte Tage in Almaty bis unser Visum abläuft und wir nach Kirgistan trampen. Dort werden wir im Sozialdorf Manas helfen und hoffentlich auch noch etwas wandern. Weitere
Neuigkeiten: Wir haben unsere Iran-Visa bekommen. So steht unsere Route bis Dezember über Zentralasien!
Alles Liebe, die Cordhosengang: Flora, Bente, skip, nuro und torja"
Oktober 2019
Fährabenteuer auf dem Weg nach Kasachstan
"Als sei eine halbe Ewigkeit vergangen fühlt es sich an, dass monchhi und pianne mit viel Gesang und wehenden Taschentüchern in den Bus nach Istanbul gestiegen sind. Nun sind wir nur noch zu fünft. Unser Visum für Aserbaidschan gilt erst ab dem 17.09, also beschließen wir eine Freundin von Bente in einem Projekt in Temi zu besuchen, wo wir einen Tag bei der Weinernte helfen. Es ist spannend den Alltag der Freiwilligen, der sehr viel strukturierter und vorhersehbarer ist als unserer, zu erleben. Aber genau das reizt uns so sehr, dass wir nie wirklich sagen können, wo wir am Abend landen und keine festen Zeiten haben. Die Einstellung, dass sich alles ändern darf, was sich ändern möchte, hat uns die Zeit im Hafen in der Nähe von Baku sehr erleichtert. Dort saßen wir zwischen ungeduldigen aber sehr lieben PassagierInnen, mit denen wir unser Essen teilten und auf die Fähre nach Aqtau warteten. Auf der Überfahrt nach Kasachstan bleibt viel Zeit, um Backgammon nochmal anders zu lernen, neue Bekanntschaften mit usbekischen LKW-Fahrern zu machen und natürlich die Fahrtenchronik auf den neuesten Stand zu bringen. Sogar ein neuer Gruppenname tut sich auf: als wir ganz interessiert von einem Crew-Mitglied danach gefragt werden, können wir nicht anders und lassen uns die "Cordhosen-Gang" nennen. Mit etwas Wehmut lassen wir unsere neu gewonnenen Freunde und das kaspische Meer zurück bzw. weiterfahren und machen uns auf Richtung Almaty.
Kasachstan zeigt uns viel Steppe und ab und zu Kamele. Immer mit der Hoffnung auf den Supertramp, müssen wir uns letztendlich doch für mehrere Tage trennen. Bente und Flora sind ungefähr einen Tag hinter den anderen und so warten torja, skip und nuro bei einer herzlichen Familie mit Keksen, Bonbons und Chai in einem Dorf kurz vor der Stadt. Am nächsten Tag kommen endlich alle in Almaty an und wir beginnen unsere nächste richtige Fahrt vorzubereiten, die hoffentlich nicht allzu kalt werden wird. Bei den vielen Tramp-Begegnungen und Einladungen der letzten Wochen, fällt es schwer sich an jede Person zu erinnern. Trotzdem schätzen wir viele Begegnungen, aber auch die Zeit unter uns."
Bente, Flora, skip, nuro und torja
Ende September 2019
Die zweite Staffel kehrt zurück
Monchhi und Pianne sind nach ihrem halben Jahr Weltfahrt wieder zuhause.
Während sie die letzten Monate nur den Gang zum Klo alleine gemacht haben, gehen die Beiden nun wieder getrennter Wege.
Pianne hat bereits die ersten Filme zur Entwicklung gebracht. Bald können wir neue Fotos sehen.
September 2019
Armenische Berge und Torte in Tiflis
"Unseren Einzug ins kleine Apartment in Tiflis feiern wir mit Pfannkuchen und dem letzten Schluck armenischem Cognac. Wir blicken auf unsere letzte Fahrt zu siebt zurück:
Das Geghamgebirge war ein guter Abschluss und ist repräsentativ für unsere fabelhafte Zeit in Armenien.
Östlich von Jerevan begeben wir uns wieder auf nette 3000 Meter. Die Berge, die wir durchwandern sind erst lila, dann gelb und dann sehen wir links und rechts Geröll und Felsvorsprünge, die
unseren Weg säumen. Während in Dilijan alle Sommerresidenzen kleine Steinhäuser waren, kommen wir jetzt täglich an Steilzelten vorbei, in denen Menschen wohnen, die Schaf- und Kuhherden über die
Bergwiesen treiben. Die pflichtbewussten Hütehunde machen uns immer weniger aus, wir sind laut, haben Steine und Lust mehr von dieser beeindruckenden Landschaft zu sehen. Trotz Krankheiten
schaffen wir unseren geplanten Fahrtenabschnitt. Die Einladung einer wunderschönen alten Frau berührt uns sehr. Und auch den Bergen nach diesen letzten Wandertagen Tschüss zu sagen fällt uns
schwer.
Wir trampen von Garni bis kurz vor die georgische Grenze, verbringen einen letzten Abend mit geschenktem Essen am Rand der Straße, die uns am nächsten Tag nach Tiflis bringt.
Die letzten gemeinsamen Tage teilen wir so auf, dass die Fahrtenplanung uns nicht von schönen Momenten und Schlenderreien durch Tiflis abhält und freuen uns auf den 13., den wir uns für
all die guten Basare, Torten und das Gelächter und die Abschiedstränen frei halten.
Ab dem 14. September dann zu fünft! Die gemeinsamen Wochen sind verflogen und Staffel drei macht sich bereit übers Kaspische Meer zu tingeln. Oktober in Kasachstan!"
August 2019
Drei Wochen Wanderung im Dilijan Nationalpark
"Schönste Natur mit steilen Felsklippen und urigen Wäldern, kühle Flüsse und Seen aber auch Hochsommertemperaturen über der Baumgrenze. Mal einsame Schlafplätze mit tollsten Aussichten, dann
abendliche Feuer mit Hirtenbesuch, Akkordeon und Melone, abenteuerliche Begegnungen mit Hütehunden und Entspannen beim "königlichen Fisch" am Sewansee. Ulkige Minimärkte, fröhliche
Geburtstagstortenschlemmerei, viel Gesang und Gelächter. Pures Fahrtenglück also!"
armenische Fahrtenlyrik von torja
|| sechszehnter august, dilijan
die fuesse sind wach
wege am bach die arme kurz teilen
wir haben die weile das wasser
den krach
kopf in baumloser hoehe und lach
ueber distel und schweine und uns
|| neunundzwanzigster august, sevan see
in rille elf von links
begegnen sich kaffee arabisch und gurkenwasser
was die cordhose schlicht
ueber sich ergehen laesst
zum stieleis empfehlen wir heute
schlafsack und fisch
weissfleisch und im licht schuppengold
belegen den titel
royal
August 2019
Das große Wiedersehen in Yerewan!
"Wir sehen uns in Armenien!" So haben sich die Mädels zuletzt in Ostwestfalen von einander verabschiedet. Und nun sind sie da. In drei Grüppchen waren sie unterwegs und sind nun vereint. Juchu. Sie schreiben über ihr Zusammentreffen:
Zum frühen Abend kommen monchhi, pianne, skip und nuro in Yerevan am Platz der Republik an. Und da sie fest davon ausgehen, dass torja, Bente und Flora niemals in nur einem Tag von der Türkei angetrampt kommen, ziehen sie flott weiter gen Unterkunft. Plötzlich stellt sich heraus, dass die drei anderen doch schon lange am Treffpunkt lungern. Fast schon hysterisches Gewusel bricht aus und mit Gitarre beladen rennen sie laut kichernd zurück zum Platz. Flora entdeckt sie als erste und für beide Parteien zeigt sich ein lustiges Bild: Die einen beobachten, wie vier Frauen sich im Zickzack über die belebte Straße und durch Fußgängermassen schlängeln, die anderen steuern auf torja zu, die wie ein Leuchtturm hinter einem Springbrunnen steht und fassungslos immer wieder die Hände über den Kopf hebt.
Aus dem Nichts taucht Bente auf und dann liegen wir uns alle in den Armen. Ein erstes gemeinsames Lied wird gesungen, monchhi verspielt sich ob Rührung oder Überforderung so oft wie schon
lange nicht mehr. Den ganzen Weg zurück zum Hostel, dann Kochen, dann Essen und bis spät in die Nacht wird gequasselt, geplappert und getratscht.
Am Tag darauf werden alle Rucksäcke kollektiv auf den Kopf gestellt und das Gruppengepäck spielt Ringelreigen. Die letzten Passbilder werden geknipst und Knöpfe bis Proviant gekauft. Nun sind
alle Dinge für einen morgigen Tramp in den Nationalpark Dilijan geschnürt. Wir können es kaum erwarten in dieser neuen trubeligen Runde gemeinsam wandern zu gehen.
Juli 2019
Unsere Pionierinnen Ronja und Knopf sind wieder zu Hause!
Die beiden kamen rechtzeitig zu einer Wandervogelhochzeit, wo viele sie froh empfingen! Das war ein schönes Wiedersehen mit den beiden braungebrannten und fahrtenfrohen Frauen. Hier schicken die
beiden einige Zeilen zur Heimkehr:
Unsere Rückreise ging von Ulan-Bator aus mit der Transib sechs Tage durch Russland bis nach Helsinki. Von da aus ging es langsam
trampend bis zum Nordkapp, wo wir ein paar Tage zu Mittsommer blieben und komplett aus jeglichem normalen Tagesrythmus fielen, denn ob es 2 Uhr oder 14 Uhr war, machte vom
Stand der Sonne keinen Unterschied.
Während des Trampens lernten wir viele tolle und sehr unterschiedliche Leute kennen, wurden oft eingeladen und nahmen
noch Feines mit: Klettern in einem Nationalpark und klassische finnische Sauna mit anschließendem Abkühlen im See.
Zurück in Deutschland lernten wir zu schätzen, dass es nachts mal wirklich dunkel wird und noch so einiges anderes.
Unseren letzten Abend verbrachten wir auf einer wunderbaren Wiesenhochzeit und somit war das Wiederkommen wunderschön.
Knopf
Und plötzlich ist man wieder daheim und alles ist vertraut. Man kennt jede Ecke und doch ist es anders. Es ist soviel passiert, was man nicht mitbekommen hat, soviel Neues. Das komischste
aber ist, nach sechs Monaten mal wieder allein zu sein.
Mein erster Weg führt mich einmal durch den Garten, alles Neue und Alte bestaunen und allen Hallo sagen.
Ronja
8.Juli 2019
monchhi und pianne schreiben aus Usbekistan
Wir senden euch liebe Grüße aus dem viel zu heißen Nukus, unserem letzten Stop in Usbekistan.
In Kirgisien haben wir mehrere kurze Wanderungen sowohl im steilen Gebirge als auch im grünen, hügeligen Vorland unternommen. Der Blick aus dem Tarp zeigte manchmal Pferdebeine und die
dazugehörigen Reiter luden uns in ihre Jurten ein. Vor der Weiterreise gen Usbekistan gönnten wir uns einen Tag Strandurlaub am Issyk kul.
Usbekistan umfängt uns nun mit Sommerhitze und Höchsttemperaturen. Gegen die damit einhergehende Trägheit ankämpfend, bestaunen wir in blaue Mosaike gehüllte Gebäude, essen Melonen und reisen
dennoch in flottem Tempo weiter Richtung Westen.
19.Juni 2019
Moncchi und Pianne schreiben aus Kasachstan und Kirgisien
Die Wochen fliegen an uns vorbei. Der Süden Kasachstans hat uns länger gehalten als geplant. Im Sharyn Canyon haben wir
im Licht der aufgehenden Sonne ausgiebig gefrühstückt. Am Ufer des Turgen lasen wir unsere aktuelle Fahrtenlektüre zum
Geräusch des prasselnden Regens. Von der kasachischen Gastfreundschaft wurden wir mehrfach reich beschenkt und herausgefordert.
Nun kraxeln wir durch Kirgisiens Berge, lassen uns weiterhin zu Tee und Fleisch einladen, schlürfen aber auch mit Freuden kaltes Gebirgswasser.
Internet gleich aus!
MoPi
06.Juni 2019
Ronja und Knopf schreiben aus der Mongolei:
Nach zwei wunderschönen Wochen zu viert, heisst es leider schon allzu bald wieder Abschied nehmen.
Für uns ( Ronja und Knopf) ging es zur Zwangspause, um Knopfs Borelliose auszukurieren, ins Grüne, wo wir einen traumhaften Lagerplatz finden und es uns gut gehen lassen. Erholung muss halt auch mal sein!
Nun verlassen wir auch dieses Land, wie immer nach einer viel zu kurzen Zeit. Und machen uns mit der Transib auf den Weg nach Helsinki um langsam über Skandinavien zurück nach Deutschland zu kommen.
Ganz liebe Grüße, Knopf und Ronja
02.Juni 2019
Die dritte Staffel macht sich bereit:
Huch, das sind ja tatsächlich nun plötzlich nur noch zwei läppische Monate bis unser nächster Haufen (also Flora, Nuro, Skip, Bente und Torja) loszieht, um Pianne und Monchhi in Jerewan zu treffen. Es wurde also dringend Zeit, dass wir uns alle nochmal in Göttingen treffen, um gemeinsam über analogen und virtuellen Landkarten die rauchenden Köpfe zusammenzustecken und die Internetforen nach verborgenen Infos dazu zu durchforsten, wie man das längste Russlandvisum bekommt, mit dem Frachtschiff von Dubai nach Mumbai übersetzen könnte oder ob man im November in Kirgisistan noch trampen kann. Wir waren oft eingeschüchtert von der dicken Wolke Unwägsamkeiten, in die wir bald so munter eintauchen werden und trotzdem zugleich aufgedreht vor wilder Vorfreude auf all die nahenden Abenteuer. Die letzten Tage in der Heimat werden für uns sicher rasend schnell vergehen, sind sie doch so pickepackevoll mit Pfingstlagern, Abifeiern, Bachelorarbeits- Abgabeterminen und vielen guten Menschen, die noch verabschiedet werden wollen.Also daway, daway!!
19.Mai 2019
Pianne, Monchhi, Ronja und Knopf schreiben aus der Mongolei:
Unser Lieblingslied auf diesem Fahrtenabschnitt ist ganz klar “Dunja” mit der passenden Liedzeile “Schnee im April ist oft schon gefallen, wer kann schon sagen, ich seh den Mai”. Drei Mal holt uns in den vergangenen zwei Wochen eine Schneefront ein, vergraebt entweder die Jurten, in die wir uns gefluechtet haben, mit einer dicken weissen Schicht, oder aber beschehrt uns eine schlaflose Nacht im Tarp. Dennoch oder vielleicht gerade dem Wetter zum Trotz begluecken uns drei erkaempfte Wandertage, die wir von Kharkhorin bis nach Bat Uelzi laufen, besonders. Die Augen ruhen sich auf dem Horizont der weiten Ebenen aus, Pferde und Schafherden sorgen fuer Abwechslung im Landschaftsbild. Wir queren bei starkem Wind einen Fluss, werden unverhoffte Zuschauer eines Pferdewettrennens und bekommen unfreiwillig und nach kompletter Fehlkommunikation einen Wasserfall gezeigt, obwohl wir doch eigentlich eine Unterkunft suchen.
Ganz liebe Grüße von uns Vieren!
10. Mai 2019
Pianne, Moncchi, Ronja und Knopf treffen sich in Ulan Bator:
Jetzt sind wir endlich zu viert!
9. Mai 2019
Knopf und Ronja schreiben:
Der Weg in den Süden, um in den Norden zu kommen
Das sagt sich mal eben so, doch für uns bedeutete es folgendes: Fünf Länder in vier Wochen durchqueren, um im Mai in der Mongolei Moncchi und Pianne zu treffen, worauf wir
hinfieberten.
Der Ländertrip begann für uns in Indien, wo wir schon länger blieben als geplant. Aber es war einfach viel zu schön! In Darjeeling konnten wir - umringt von Teefeldern - schon China sehen. Es
war ein wenig frustrierend, dass wir die ganze Zeit nebenan waren, aber einen riesigen Umweg machen mussten, um einreisen zu dürfen.
Das Gefühl vor einem Elefanten zu stehen, ihm über den Rüssel zu streicheln und mit einem Babyelefanten zu kuscheln ist einfach unbeschreiblich. Auch die Magie der ,,living root bridges", nah
der Grenze zu Bangladesch, können wir kaum in Worte fassen. Es sind Brücken, die über Jahrzehnte hinweg aus den verflochtenen Wurzel von Gummibäumen wachsen.
Von dort aus ging es in die buddhistische Hochburg Myanmar, wo wir fast nur Grün, Mangos und vergoldete Pagoden sahen. Durch einen - sagen wir mal etwas blöden Zwischenfall - gerieten
wir in eine ,,restricted area", doch die Situation blieb zum Glück entspannt. Alles ging gut und trotz eines noch größeren Umweges, den wir nun machen mussten, kamen wir flott nach Thailand.
,,Everything is possible" haben wir in der letzten Zeit gelernt, auch wenn uns ungefähr jeder das Gegenteil erklärt. Es reicht, wenn man daran glaubt. Das taten wir und es klappte. Von Nepal nach
Kunming in China zu trampen, was angeblich UNMÖGLICH ist, klappte ziemlich gut. Wir schafften an einem Tag zwischen 50km und 500km, da die Straßenverhältnisse teilweise spektakulär waren. Und
auch hier trafen wir so viele interessante und nette Menschen.
Der Blick nach Thailand und Laos fiel zwar kurz aus, aber war trotzdem schön. Nur in Myanmar mit Temperaturen bis 43°C war es uns doch einen Tucken zu warm um ständig auf den Beinen zu
sein.
Dann kamen wir nach China, es war etwas weniger warm und ging endlich gen Norden. Leider stellten wir fest, dass sich einige negative Vorstellungen von China bestätigen, wie zum Beispiel das
spezielle Essen und die Masse an riesigen Hochhäusern. Die Kommunikation brachte uns manches Mal an den Rand der Verzweiflung, da niemand uns verstehen wollte. Aber wir trafen auch viele
hilfsbereite Leute und waren vom vielen Grün in den Städten begeistert. Nach einem zweitägigen Tramp durch die mongolische Steppe trafen wir nun sogar doch früher als erwartet Moncchi und Pianne
in Ulan Bator und sind endlich zu viert!
Gute Grüße!
Knopf und Ronja
19. April 2019
Grüße aus Irkutsk
Pianne und Moncchi schreiben:
"Wir senden euch viele Gruesse aus Irkutsk, von wo aus wir morgen - ganz nach den Motto "Im Mai in der Mongolei" Richtung Ulan Bator aufbrechen.
Moskau
Die riesige Stadt hat uns verschluckt: die tiefe, tiefe Metro in pompösem Mamorglanz oder Jugendstil und stets mindestens einem knutschenden Pärchen auf der Rolltreppe. Topp - die Wette
gilt!
Auch oberirdisch überirdischer Prunk: Kirchen mit Weihrauch und Gesang. Gesegnetes Trinkwasser zu schrillen Bonbons und teurem Hipsteressen als karge Fahrtenverpflegung.
Weiter geht es mit der Transsibirischen Eisenbahn vier Tage gen Osten.
Irkutsk und Baikalsee
Wir schlendern durch die historische Innenstadt und bestaunen die reizenden Holzhäuschen. Das besser werdende Wetter lockt uns zum Baikalsee. Dort sind die Aussichten so, wie wir uns eine
Nordpolexpedition vorstellen. Zugefrorener See so weit das Auge schaut, Eisberge türmen sich am Ufer, am Horizont blitzen weiße Berggipfel. Wir stapfen durch Schnee und plötzlich lässt der
Frühling sich doch noch blicken! Warmer Wind, erste Blumen, schmelzendes Eis. Bei einem abgelegenen Hof werden wir zu einer Milch eingeladen. Unser Liederbuch wird nach russischen Lieder
durchforstet und die vorhandenen mit viel Gekicher kommentiert. Unsere Gastgeber durchsuchen ihre staubige CD-Sammlung nach würdigeren Perlen. Diese erste Wanderung ist quasi Fahrten-konzentrat,
inklusive Abenteuer an Steilklippen.
Es grüsst fröhlich,
das doppelte MoPchen (moncchi und pianne)
15. April 2019
So sieht man aus, wenn man sein Leben lang auf Weltfahrt war! Und das wäre auch fast in unserem Sinne: Wir möchten mit unserer Fahrtenstaffel eine Institution schaffen, die immer weiter läuft. Also, wenn ihr jetzt noch zu jung seit: Ihr könnt auch nach 2020 noch einsteigen.
Die rauchenden Frauen kamen auf einer Postkarte aus Nepal zu uns. Ronja und Knopf: Wir danken euch! Wie herrlich von euch zu hören!
Sie schreiben: "Wir sitzen gerade auf einem ziemlich hohen, also für nepalesische Verhältnisse eher kleinen Berg und genießen die Aussicht."
Genau so soll es sein. Genießt es. Es ist eure große Fahrt!
11. April 2019
Pianne und Moncchi brechen auf
Nach einer kleinen aber rauschenden Abfahrtssause in Berlin steigen die nächsten zwei Weltfahrerinnen in den Zug gen Moskau und dort in die Transsibirische Eisenbahn. Sie werden nicht nur in der russischen Hauptstadt sondern auch am Baikalsee Station machen. Die anderen Mädels treffen sie vorraussichtlich in Ulan Bator. Dann ist die Truppe zu viert.
Ende März 2019
Farbenzauber und grüne Wälder
Ein Zeitsprung später: Wir sind in Nepal! Ein Land das kaum unterschiedlicher sein könnte: bunt, voll, chaotisch und wunderschön.
Zufällig kommen wir genau zum traditionellen Holi an: Kunterbuntes Tanzen in der Sonne. Die Party erstreckt sich über ganz Kathmandu. Von Pokhara aus wandern wir und genießen das üppige Grün der Wälder und die Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel des Annapurnas. Leider gibt es in Kathmandu wieder super viele Botschaften, die besucht werden wollen und einiges zu organisieren, sodass wir mehr Zeit hier verbringen als uns lieb ist. Aber wir können wir im nepalesischen Scoutcenter wohnen, was auch sehr interessant ist.
Wir senden euch frohe Fahrtengrüße!
ronja & Knopf
27. März 2019
Treffen auf Burg Ludwigstein
Danke liebe Beräuner-Mannschaft! Es war ein rauschendes Burgwochenende.
Pianne berichtet: Ein paar neue Gesichter haben bei uns Weltfahrerinnen reingeschnuppert. Wir haben Aufgaben und Zuständigkeiten sortiert. Pirkko übergab uns feierlich den Staffelstab, der bald mit mir und monchhi aufbricht. (Es ist kein Stab….ratet mal, was in der hübschen Tasche steckt!) Jede hat nun ein Logbuch und wir haben uns Gedanken zu Kommunikation und Gruppendynamiken gemacht. Auch Rührung und Sorgen vor der großen Fahrt hatten ihren Platz. Abends haben wir richtig fahrtenfiebrig wunderbar miteinander gesungen und gefeiert. Am Sonntagmorgen sind wir mit wildem Gesang verabschiedet worden - Hälse und Füße ein bisschen rau vom Singen, Tanzen und vor Rührung.
Februar und März 2019
Ronja und Knopf berichten aus dem Iran:
Von Anfang an hat uns die iranische Gastfreundschaft begeistert und uns einen großaritgen Einblick in diese Kultur ermöglicht. Auch wenn wir uns manchmal nach etwas Ruhe gesehnt haben.
Wir reisten von Täbris über Sanandadsch, Teheran, Rāmsar, Isfahan und Yazd nach Schiras.
Dieses vielfältige Land haben wir kennen und lieben gelernt. Landschaftlich: von Kurdistan übers kaspische Meer bis in die Wüste, wie auch kulturell: bunte turbulente Basare und Städte, so viele neue Eindrücke über den Islam. Und wir haben gesehen wie es ist unter so vielen Regeln zu leben.
Ein unglaublich schöner, voller und anstrengender Monat!
13.Februar 2019
Die erste Meldung von unterwegs
Liebe Leute!
Nach unserem Start in Istanbul sind wir nun die ersten Wochen richtig auf Fahrt, und zwar auf dem Lykischen Weg im Süden der Türkei. Wir haben eıne sehr gute Zeit ın wunderschöner Landschaft und
mit vielen tollen Begegnungen. Das Wetter ist wechselhaft: Wir wandern in Hagelstürmen aber konnten auch im Mittelmeer baden. Die Route ging von Fethiye durch Kaş und Demre Richtung Antalya. In
der Zwischenzeit sind unsere Visa für den Iran eingetrudelt, dorthin machen wir uns jetzt auf.
Ganz viele liebe Grüße!
ronja & Knopf
19.Januar 2019
Istanbul, wirf uns gen Osten! Die Fahrtenstaffel startet!
Knopf (CPD) und Ronja (Laninger Wandervogel) treffen sich in Istanbul und eröffnen damit die Weltfahrtenstaffel! Es herrschen frische 9 Grad, aber schwarzer Tee und und Fahrtenfieber wärmen die
beiden ersten Weltfahrerinnen. Im letzten halben Jahr haben sie sich gut vorbereitet, Material getestet, eine Route ausgetüftelt und zu guter Letzt die Siebenmeilenstiefel geschnürt.
Wir fiebern mit euch und wünschen einen fabelhaften Fahrtenstart!
16.Januar 2019
In drei Tagen fliegt Knopf nach Istanbul und eröffnet damit die Weltfahrtenstaffel.
In Istanbul wird sie Ronja treffen, die die letzten Wochen in Griechenland verbracht hat.
Wir sind alle aufgeregt und es werden noch schnell allerlei Päckchen hin und her geschickt.
Bald geht es los!
Unser nächstes Treffen wird beim Beräunertreffen vom 22.-24.März 2019 auf der Burg Ludwigstein stattfinden.
6.Januar 2019
Ein pralles Wochenende liegt hinter den Weltfahrerinnen. Sie trafen sich in Hamburg um ihre Fahrtenhemden zu nähen. Neben allerlei Handwerklichen Fragen war auch Raum für die Begegnung der Einzelnen. So haben sich alle schon einwenig kennenlernen können. Und am allerbesten ist, dass dabei auch noch wunderschöne Fahrtenhemden entstanden sind.
Oktober 2018
Unser letztes Treffen auf Burg Ludwigstein hat Neuigkeiten gebracht und uns auch ein paar Stellschrauben des Projektes gezeigt, an denen wir drehen müssen. Nun steht fest, dass Ronja und Knopf im Januar 2019 die Fahrtenstaffel eröffnen und gen Griechenland und Türkei aufbrechen. Auch sind wir bei der Route und den Anschaffungen gut voran gekommen. Neue Mädchen haben sich zur Gruppe gesellt und einige haben sie wieder verlassen. Der feste Kern steht und wir können sagen: Diese Mädchen haben es in sich! Fleißig werkeln sie an der Route, lernen Sprachen und bereiten ihre Abwesenheit vor. Pirkko und Jenna verabschieden die ersten bald frohen Mutes in Richtung Süd-Ost.
03.09.2018
Der Fahrtensommer neigt sich dem Ende zu und unser Septembertreffen steht schon vor der Tür.
In den letzten Tagen hat sich so Einiges getan.
Von der ersten Fahrtengruppe ist nur noch Ronja übrig geblieben. Die anderen drei sind wieder abgetaucht.
Das ist natürlich schade, zeigt aber auch, dass man nicht aus Versehen auf Weltfahrt geht.
Es wird sicher noch mehr Planänderungen und Unwägbarkeiten geben auf dem Weg in die Welt hinaus.
Die erste Fahrtengruppe der Weltfahrtenstaffel wird also nach neuesten Erkenntnissen im Januar 2019 starten!
Unser Treffen auf der Burg Ludwigstein vom 21.-23.September findet weiterhin statt
und wir freuen uns darauf mit euch zu planen und zu feiern!
25.06.2018
Die Weltfahrtenstaffel hat Fahrt aufgenommen!
Unser Vorbereitungstreffen ist vorbei und wir sind viele Schritte weiter.
Die erste Fahrtengruppe ist auf vier Fahrtenschwestern herangewachsen, die wir im September verabschieden werden.
Die Losgehfeier steigt auf der Burg Ludwigstein im Rahmen der Feierlichkeiten "100 Jahre Frauenwahlrecht".
Der zeitliche Verlauf der Staffel steht bis August 2020! Hier könnt ihr euch den Zeitstrahl anschauen.
Und auch die Route ist schon in unserer Vorstellung gewachsen. Bald könnt auch ihr sie euch ansehen.
Doch denkt nicht, dass nun alles fertig ist und wir schon voll besetzt sind.
Wir suchen immer noch Frauen mit Fernweh!
Für Alle, die das Treffen im Juni verpasst haben, ist die Losgehfeier im September die nächste Gelegenheit uns alle kennenzulernen.
Im Januar 2019 wird es dann ein weiteres Vorbereitungstreffen geben.
08.Juni 2018
Inzwischen haben sich viele Weltfahrerinnen bei uns gemeldet.
Es ist ein bunter Haufen geworden.
Damit ihr euch alle kennenlernen könnt, bevor ihr euch an irgendeinem Ort in der Welt wiederseht,
ist es besonders wichtig, dass alle Interessierten zum Vorbereitungstreffen kommen.
Wir treffen uns am Freitagabend, 22.6. um 21 Uhr in der Jurte der Weltfahrtenstaffel.
06.April 2018
Der Termin für unser Vorbereitungstreffen steht fest.
22.-24.Juni 2018
Wir treffen uns auf der Burg Ludwigstein.
An diesem Wochenende findet auf der Burg der DreiEckenKreis statt.
Wir freuen uns über jede Bummlerin, die sich zu uns gesellen möchte.
26.Februar 2018
Vor einer Woche war unser Vorbereitungstreffen. Wir waren in Gedanken in der ganzen Welt und eigentlich in einer Hütte in den Kassler Bergen. Nach dem Wochenende steht nun das Gerüst. Die ersten beiden Weltenbummlerinnen haben sich gefunden. Merle und Ronja aus dem Laninger Wandervogel sind fest entschlossen im September 2018 zu starten. Von einigen Anderen haben wir die Vorstellungen über den Fährtenzeitraum bekommen, sodass wir uns an die Planung der Staffel machen können.
Merle und Ronja feilen noch an der Route. Aber wir konnten schon einige Ländernamen erlauschen. Griechenland, Türkei, Iran, Armenien, Georgien, Aserbaidschan, Kasachstan und die Mongolei waren auf alle Fälle dabei.
Der nächste Schritt ist ein weiteres Vorbereitungstreffen auf der Burg Ludwigstein im Juni. Den genauen Zeitpunkt haben wir noch nicht festgelegt. Und wir sind auf der Suche nach weiteren Weltenbummlerinnen!